MV Asset Management : So maximieren Sie die Leistung Ihrer Mittelspannungskabel

Unsere fünf Top-Tipps für die Verlegung und das Asset-Management

Das Asset-Management umfasst sämtliche systematischen und koordinierten Aktivitäten, die notwendig sind, um über die gesamte Lebensdauer die Leistung, das Risiko und die Kosten optimal zu managen, d. h. langfristig Gewinne zu maximieren und zugleich ein hohes Serviceniveau innerhalb akzeptabler und beherrschbarer Risiken bereitzustellen.

Dies mag kompliziert klingen, effektive Asset-Management-Praktiken sind jedoch unerlässlich, um die Leistung aller Arten von Kabeln aufrechtzuerhalten. Im Falle von Mittelspannungskabeln (MV) sind diese besonders wichtig: Kritisch für den Betrieb, sind diese Kabel meist unsichtbar unterhalb der Erdoberfläche, in Kabelkanälen oder auf Kabelleitern verlegt.  Die Betriebsbedingungen und Belastung in diesen Räumen, wie Erdbodenwärmewiderstand, Feuchtigkeit, extreme Temperaturen und mehr, können den Alterungsprozess ihres Materials beschleunigen und ihre Struktur irreversibel verändern. Und da diese Kabel nicht zu den allersichtbarsten Komponenten gehören, werden sie bei der Wartung nur allzu leicht übersehen.

Mit unseren fünf Top-Tipps für die Verlegung und das Asset-Management stellen Sie sicher, dass Ihre MV-Anlagen so reibungslos wie möglich funktionieren. Sie helfen Ihnen, Risiken zu mindern, die Kabellebensdauer zu verlängern und Stillstandzeiten aufgrund unerwarteter Ausfälle zu reduzieren.

Wichtig: Die folgenden Tipps gehen davon aus, dass das Kabel für die Leistungsanforderungen, die Art der Verlegung sowie die Umgebungseinflüsse, denen das Kabel über seine Lebensdauer hinweg ausgesetzt ist, korrekt spezifiziert wurde. So kann es zum Beispiel unter Volllast bei maximaler Betriebstemperatur betrieben werden oder Teil eines redundanten Failover-Systems sein. Die Belastung des Kabels wird in diesen Fällen unterschiedlich sein.

Die Tipps gehen zudem davon aus, dass das Kabel sämtliche relevanten Normen erfüllt (eine unabhängige Prüfung des Kabels, wie sie in unserem Cable Lab durchgeführt wird, ist vor der Installation zu empfehlen, um dies zu bestätigen). Ohne diese Prüfung kann selbst das ausgeklügelste Asset-Management-Programm die sich hieraus ergebenden potenziellen Schwierigkeiten nicht aus dem Weg räumen und verhindern.

Sollten Sie Hilfe bei der Spezifikation benötigen, können Sie sich gerne an uns wenden, um Ihr Projekt zu besprechen.

Die fünf Top-Tipps für die Kabelwartung und die Langlebigkeit des Systems

1. Haben Sie einen Plan und befolgen Sie bei der Verlegung bewährte Verfahren

Prüfen Sie sorgfältig die Installationsumgebung (verändert sie sich über die Kabelstrecke, welche Parameter müssen beachtet werden), gibt es Hindernisse, kreuzt das Kabel bestehende Kabel, die berücksichtigt werden müssen. Vorbeugende Maßnahmen sind besser als Korrekturmaßnahmen!

Jedes Kabel hat einen Mindestbiegeradius, einen maximalen Seitenwanddruck sowie eine maximale Zugspannung, die nicht überschritten werden sollten. Andernfalls besteht die Gefahr, dass es zu Schäden am Leiter und/oder der Isolierung kommt und die Kabelleistung beeinträchtigt wird. Überprüfen Sie den geplanten Kabelverlauf anhand dieser Eigenschaften – die Verlegung um Hindernisse herum, unter Wänden hindurch oder auch nur ein nicht ganz gerader Verlauf können bedeuten, dass am Verlegungsplan Änderungen vorgenommen werden müssen, um Schäden zu vermeiden.

2. Sorgfältiger Abgleich von Kabeln und Zubehör

Eine Verunreinigung der Zubehörschnittstelle kann zu einer örtlichen erhöhten elektrischen Belastung und somit zu einer unnötigen Beschädigung führen. Der Einsatz von Kabelendverschlüssen oder -verbindern, die nicht die richtige Größe aufweisen, oder die nicht sachgemäße Verwendung von Kabel-Bearbeitungswerkzeug können ebenfalls zu dem Totalausfall eines Kabels führen, häufig genau dort, wo eine zuverlässige Verbindung am dringendsten benötigt wird.

Die meisten Kabelnormen räumen eine geringe Toleranz hinsichtlich des Gesamtdurchmessers ein – vergewissern Sie sich im Vorfeld, dass Ihr Zubehör diesen Toleranzen entspricht bzw. auf diese ausgelegt ist. Sie sollten niemals versuchen, etwas während der Verlegung passend zu machen. Vermeiden Sie diese Probleme, indem Sie das richtige Kabelzubehör für Ihr Projekt verwenden. Sollten Unsicherheiten bestehen, können Sie sich gerne mit uns in Verbindung setzen. Unser Team aus technischen Experten kann Ihnen die richtigen Komponenten empfehlen.

3. Inbetriebnahmeprüfung und fortlaufende Offline-Prüfungen

Kabel müssen während der Inbetriebnahmephase umfassend getestet werden, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen der Anlage, in der sie betrieben werden, genügen. Der Einsatz von Stoßspannungsgeneratoren für die laufende Wartung kann eine effektive Methode zur Fehlerortung sein. Kabel hohen Spannungen auszusetzen, kann jedoch zusätzlich zur Ortung weitere Probleme verursachen (durch eine Belastung der Isolierung). Setzen Sie sie nur sporadisch ein – oder verwenden Sie sie in Verbindung mit einem Zeitbereichsreflektometer (TDR oder auch Kabelradar), um den Fehlerort einzugrenzen.

Bleiben Sie Problemen einen Schritt voraus und ermitteln Sie mittels einer Offline-VLF-Teilentladungs- und TanDelta-Messung den tatsächlichen Zustand eines Kabels. Diese kann zusammen mit einer Infrarot-(IR-)Inspektion der Verbinder eine sehr wirksame Maßnahme darstellen. Diese nicht-intrusiven Prüfungen können Heißpunkte (Hot-Spots) identifizieren, die auf lose Verbindungen oder andere Probleme hinweisen können, und reduzieren so frühzeitig das Risiko einer Betriebsstörung.

4. Führen Sie regelmäßig Inspektionen durch

MV-Kabeln wird bei Wartungsarbeiten häufig nicht sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt, daher ist es wichtig, wachsam zu sein. Führen Sie in regelmäßigen Abständen visuelle Inspektionen durch, um Anzeichen von Verschleiß, Beschädigungen oder Beeinträchtigungen zu erkennen. Selbst wenn Kabel in der Erde verlegt oder schwer zugänglich sind, gibt es Möglichkeiten, sie im Blick zu behalten – siehe unten. Frühzeitiges Handeln kann negative Folgen für das Netz vermeiden. Geplante Wartungsarbeiten minimieren die Notwendigkeit für dringende bzw. kritische Arbeiten. Die verfügbaren Überwachungstools helfen Ihnen, potenzielle Problemstellen zu identifizieren und entsprechend darauf zu reagieren.

a) Erwägen Sie die Investition in Echtzeit-Überwachungstools

Investieren Sie in eine kontinuierliche Online-Zustandsüberwachung (Condition Monitoring), um Ihre kritischen MV-Kabelnetze im Auge zu behalten. Diese Tools rufen alle paar Minuten Diagnosedaten ab und können so die Lebensdauer Ihrer Kabel potenziell um Jahre verlängern.

Überwachungssysteme für Schaltanlagen und Kabel überwachen laufend die Teilentladung (TE) und bieten so wertvolle Erkenntnisse zum Zustand der Isolierung Ihrer MV-Kabel, ohne dass das Netz dazu abgeschaltet werden muss. Dies vermeidet Unterbrechungen und Ausfallzeiten und gewährleistet einen reibungslosen Betrieb.

 b) Stellen Sie eine sachgemäße Betreuung des Netzes sicher

Mit der richtigen Betreuung können ältere Kabelsysteme neuere, weniger gut instandgehaltene Kabelsysteme an Leistung übertreffen. Regelmäßige Trassenbegehungen und die Nutzung von Markierungssteinen und Warnschildern können künftige Schäden vermeiden, sodass Kabel so lange wie möglich genutzt werden können.

5. Überprüfen Sie die ursprünglichen Parameter

Es lohnt sich, von Zeit zu Zeit zu überprüfen, ob sich die Leistungsanforderungen, die Verlegung oder die Umgebungseinflüsse, denen die Kabel ausgesetzt sind, verändert haben. Viele Verlegungen werden im Laufe der Zeit nachgerüstet, erweitert und angepasst. Die geplante Anlage kann unter Umständen nicht länger die Anlage sein, die Sie zur Unterstützung des Betriebs benötigen. Möglich ist auch, dass sich durch diese Erweiterungen das Profil der Gesamtinstallation verändert hat, so können sich zum Beispiel die Kabel-Topologie oder die Umgebungstemperatur geändert haben.

Hat sich einer der ursprünglichen Parameter, auf denen die Kabelspezifikation basiert, verändert, müssen die von der Änderung betroffenen Bereiche sowie die potenziellen Auswirkungen auf das Netz in den Asset-Management-Plan aufgenommen werden. Es mag keine unmittelbaren Folgen geben, eine zusätzliche genaue Überwachung kann jedoch dazu beitragen, Risiken zu mindern.

 

Eland Cables: Der erste Schritt hin zu einer optimalen Leistung Ihrer Mittelspannungskabel

Indem Sie Kabel, die strengen Prüfverfahren unterzogen wurden, regelmäßig inspizieren, können Sie mögliche Probleme in Ihren Mittelspannungsnetzen identifizieren und beheben, bevor sie zu kostspieligen Ausfällen führen.

Beginnen Sie den Prozess, indem Sie sich für einen Kabellieferanten entscheiden, der Qualität und Konformität durch eingehende, unabhängige Prüfungen gewährleisten kann. Wir bei Eland Cables führen jede Woche Hunderte von Prüfungen in unserem Cable Lab durch, das nach ISO/IEC 17025 & akkreditiert und als IECEE CB-Prüflabor (CBTL) anerkannt ist. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass unsere Mittelspannungskabel alle Anforderungen hinsichtlich Leistung und Vorschriften erfüllen, die für eine lange Kabellebensdauer und einen langfristigen Betrieb notwendig sind.

Auf Qualität kommt es an.

Wenden Sie sich an unser Team, um weitere Informationen zu unseren MV-Kabeln und Testmethoden zu erhalten.