Namibias grünes Wasserstoffprojekt „Hyphen“ für 2 Millionen Tonnen pro Jahr genehmigt

Namibia, einer der ressourcenreichsten Standorte der Welt, ist im Begriff seine eigene Solar- und Windenergie zur Produktion von grünem Wasserstoff zu nutzen und sich somit als Zentrum für erneuerbare Energie in Afrika zu positionieren. Dieses Vorhaben birgt das Potenzial, zur Dekarbonisierung der Welt beizutragen und das Netto-Null-Ziel zu erreichen.

Das Kabinett der Regierung der Republik Namibia wird mit dem Unternehmen Hyphen Hydrogen Energy für das grüne Wasserstoffprojekt eine Machbarkeits- und Umsetzungsvereinbarung (FIA) unterzeichnen. Die wegweisende Vereinbarung wird heute (26. Mai) unterzeichnet; sie wird das Verfahren für die Entwicklung, die Umsetzung und den Betrieb des ersten Projekts zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Namibia regeln. Das Projekt ist der erste Schritt in der weiteren Strategie Namibias für grünen Wasserstoff. Die Vereinbarung wurde von der Regierung Namibias und dem interministeriellen Green Hydrogen Council, der ein durch internationale Berater unterstütztes Verhandlungsteam zusammenstellte, ausgehandelt. Die Regierung und Hyphen sind der Ansicht, dass die Vereinbarung einen neuen weltweiten Maßstab setzen wird und eine Vorlage für die nachhaltige Entwicklung von weiteren grünen Wasserstoffprojekten sein kann. 

Das 10 Mrd. US-Dollar teure Projekt soll jährlich 2 Mio. Tonnen grünen Ammoniak für regionale und globale Märkte produzieren und voraussichtlich noch vor dem Jahr 2030 in Betrieb gehen. Mit einer erneuerbaren Energieerzeugungskapazität von 7 Gigawatt und einem Elektrolyseur mit einer Kapazität von 3 Gigawatt könnte das Wasserstoffprojekt dazu beitragen, rund 6 Mio. Tonnen Kohlendioxid-Emissionen (CO2) pro Jahr zu vermeiden. Namibias jährliche Emissionen für das Jahr 2021 beliefen sich insgesamt auf 4,01 Mio. Tonnen.

Das Wasserstoffprojekt wird dem namibischen Fonds Einkommen durch die Zahlung einer Landpacht, von Lizenzgebühren auf allen Projekteinnahmen und Steuern erbringen. Die Regierung Namibias hat zudem die Möglichkeit, sich als Co-Investor mit einem Anteil von bis zu 24 % an dem Projekt zu beteiligen. Dank seiner Partnerschaft mit der Europäischen Union und der Global Gateway Initiative konnte Namibia Gebermittel und Mittel zu Vorzugsbedingungen von Invest International und der Europäischen Investitionsbank über mehr als 579 Mio. US-Dollar mobilisieren, um die Entwicklung der grünen Wasserstoffindustrie und seine Beteiligung an dem Projekt zu finanzieren. Zusätzliche Unterstützung wird zudem nach Unterzeichnung der Vereinbarung bekanntgegeben. Die Vereinbarung ist in fünf aufeinanderfolgende Phasen unterteilt: die Vorphase, Machbarkeitsphase; Validierungsphase, Finanzierungs- und Bauphase sowie die Betriebsphase.

Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, erklärte: „Namibia hat das Potenzial, eines der wichtigsten Zentren für erneuerbare Energien auf dem afrikanischen Kontinent und sogar weltweit zu werden. Das heutige Abkommen ist ein wichtiger Schritt hin zur Produktion von grünem Wasserstoff in dem Land.“

Hyphen Hydrogen arbeitet Hand in Hand mit den Menschen in Namibia daran, durch wirtschaftliche Entwicklung dauerhaften Wandel voranzutreiben und den Weg zu einer grüneren und besseren Zukunft sowie der Schaffung von Arbeitsplätzen aufzuzeigen. Damit bereitet das Projekt „Hyphen“ den Weg auch für andere Länder, eine Wasserstoff-Infrastruktur aufzubauen.