Neue Strommasten im Vereinigten Königreich

Im Vereinigten Königreich hat ein neuer Strommast, der sogenannte „T-Pylon“ seinen weltweiten Einstand gegeben. Mehr als sechs Millionen Haushalte und Unternehmen soll er mit emissionsarmer Energie versorgen.

Was ist ein T-Pylon? Der T-Pylon ist mit einer Höhe von 35 m nur etwa zwei Drittel so hoch wie herkömmliche Hochspannungsmasten. Zudem benötigt er eine geringere Grundfläche. Er besteht aus einem einzelnen Mast mit T-förmigen Armen, an denen die Kabel des Verteilernetzbetreibers mittels rautenförmiger Isolatoren aufgehängt werden. Der T-Pylon ist das erste neue Strommast-Design im Vereinigten Königreich seit 1927.

Die neue innovative Maststruktur aus verzinktem Stahl kann vor Ort errichtet werden und ist schnell montiert, da sie aus weniger als zehn Teilen besteht. Installiert werden die T-Pylone in Abschnitten von jeweils bis zu zwölf Masten. Die Länge der Kabel zwischen den einzelnen Masten kann bis zu 360 m betragen. Diese werden in einem als Beseilung bezeichneten Verfahren aufgehängt. Die Beseilung eines einzelnen Abschnitts dauert ungefähr zwei Wochen.

Ziel des neuen Designs ist es, zu erreichen, dass sich Strommasten unauffälliger in die Landschaft einfügen. Der neue T-Pylon könnte so zur neuen Norm werden, obwohl es angesichts der rund 22.000 Hochspannungsmasten in England und Wales eine Weile dauern wird, bis alle ausgetauscht sind. Derzeit geht es darum, 249 Strommasten des alten Designs durch den neuen T-Pylon zu ersetzen.

Der T-Pylon wurde vom dänischen Unternehmen Bystrup entwickelt. Das Unternehmen gewann mit ihm im Jahr 2011 einen von der britischen Regierung unterstützten Wettbewerb des Royal Institute of British Architects (RIBA). Daneben wurde der T-Pylon für den IET Innovation Award 2014 nominiert, gewann Gold der CIGRE in Seoul im Jahr 2017 und wurde im Jahr 2017 mit dem Structural Steel Design Awards (SSDA) ausgezeichnet.

Wo man ihn sehen kann Der britische Übertragungsnetzbetreiber National Grid hat angekündigt, die ersten 36 T-Pylone im Rahmen des Hinkley Connection-Projekts zu errichten. In den Dörfern Woolavington und Loxton in Somerset konnte bereits beobachtet werden, wie die ersten Freileitungen gespannt wurden. Im April sollen die Arbeiten dann an 12 weiteren T-Pylonen zwischen Bridgwater und Woolavington beginnen. Diese 48 T-Pylone werden im Oktober 2022 in Betrieb gehen.

Die gesamte Hinkley Connection-Trasse wird voraussichtlich insgesamt 116 T-Pylone umfassen und über 57 km vom Kernkraftwerk Hinkley Point C bis zum Kraftwerk Seabank verlaufen. Der Bau der verbleibenden 68 T-Pylone des nördlichen Abschnitts zwischen Sandford und Portbury in Somerset hat begonnen. Die Arbeiten sollen hier bis 2023 abgeschlossen sein (inklusive Beseilung).

Für weitere Information zu Freiluftleitungen (die praktischerweise für T-Pylone geeignet sind!) sowie zu unserem weiteren Angebot an Übertragungs-,Verteiler-, Strom- und Netzwerkkabeln können Sie sich gerne an unser Team wenden.