Tasmanien – Die neue Wirtschaftsmacht bei grünem Wasserstoff?
Tasmanien wird sich gemäß einer gemeinsamen Studie der tasmanischen Regierung und der Hafenbehörde Rotterdam bis zum Jahr 2030 zu einem wichtigen Akteur im Bereich des grünen Wasserstoffs entwickeln. Die Studie zeigt, dass der Import von grünem Wasserstoff aus Tasmanien große Chancen birgt.
Tasmanien bietet sich aufgrund seiner Wettbewerbsbedingungen für die Herstellung, die inländische Nutzung sowie den Export von grünem Wasserstoff an. Auf der Insel vor der Südostküste Australiens kann ein Großteil des Stroms aus Windkraft, ein wenig Solarenergie sowie aus Wasserkraft, das als Ausgleichsenergie genutzt wird, gewonnen werden. Dies führt zu einem der weltweit niedrigsten Kostenniveaus für die Produktion von grünem Wasserstoff.
Die Regierung von Tasmanien und der Hafen von Rotterdam haben im Dezember 2021 eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Machbarkeit des Exports von grünem Wasserstoff nach Rotterdam zu prüfen. Seitdem haben Beamte der tasmanischen Regierung und die Hafenbehörde Rotterdam intensiv an einer Studie über die mögliche Lieferkette für den Export von grünem Wasserstoff von Tasmanien nach Rotterdam gearbeitet.
Der Vorschlag sieht vor, Wasserstoff aus Tasmanien zum Hafen von Rotterdam zu exportieren, dem wichtigsten Hafen für den Import von Energie in Europa. Wasserstoff aus Tasmanien kann Teil des Versorgungsmixes werden und dazu beitragen, die neue grüne Wasserstoffwirtschaft in den Niederlanden und in Nordwesteuropa anzukurbeln. Von dem Deal würden Unternehmen wie ReNu Energy, das mehrere Projekte zu grünem Wasserstoff in Tasmanien vorantreibt, profitieren. Unterstützt wird es von HESTA, einem der größten Pensionsfonds in dem Sektor. Die Kosten für den Transport nach Übersee werden durch die relativ niedrigen Kosten für die Herstellung von grünem Wasserstoff in Tasmanien ausgeglichen, wo Wind- und Wasserkraft im Überfluss vorhanden sind.
Da Europa seine Bemühungen verstärkt, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland endgültig zu beenden, wird davon ausgegangen, dass die Region jährlich bis zu 10 Mio. Tonnen an grünem Wasserstoff benötigen wird. Diese Übergangsperiode stellt für australische Energieunternehmen eine wichtige Gelegenheit dar, in den europäischen und weiteren weltweiten Markt einzusteigen.