Überlandleitungen

Freileitungen oder Überlandleitungen werden häufig dort eingesetzt, wo große Entfernungen zu überwinden sind und wo diese Kabel am besten weit außerhalb der Reichweite verlegt werden können. Die zu überbrückenden Entfernungen, die Umgebungsbedingungen und der Standort sind alles Faktoren, die bei der Auswahl des geeigneten Kabels eine Rolle spielen.

Spezifikationen für die Herstellung von Freileitungen

Die wichtigsten Klassifizierungen von blanken Leitern sind Vollaluminiumleiter (AAC, All Aluminium Conductor), Leiter aus vollständiger Aluminiumlegierung (AAAC, All Aluminium Alloy Conductor) oder Aluminiumleiter mit Stahlverstärkung (ACSR, Aluminium Conductor Steel Reinforced). Vollaluminiumleiter sind am häufigsten in städtischen Gebieten anzutreffen, mit Stützmasten in kürzeren Abständen und somit kürzeren Spannweiten. Sie werden auch in Küstenregionen verwendet, wo der Salzgehalt in der Luft Korrosion verursachen kann. Der Vollaluminiumdraht bietet Korrosionsbeständigkeit und ist für den Einsatz in der Eisenbahnindustrie für die Oberleitungselektrifizierung spezifiziert. Leiter aus vollständiger Aluminiumlegierung (AAAC) werden in der Regel dort eingesetzt, wo eine höhere mechanische Festigkeit erforderlich ist und wo ein geringerer Durchhang besteht. Die Aluminiumleiter mit Stahlverstärkung sorgen für zusätzliche Festigkeit überall dort, wo die Spannweiten über größere Entfernungen verlaufen, etwa bei Flussüberquerungen. 

Die Vorteile von AAC-, AAAC- und ACSR-Leitern liegen in ihrem geringen Gewicht. Für diese Freileitungen gibt es keine spezifizierte Nennspannung, diese hängt von der Art der Installation ab, obwohl die höhere Koronagrenze von ACSR bei der Hoch- und Höchstspannungsübertragung von Vorteil ist. Die Freileitungsdrähte werden in Übereinstimmung mit verschiedenen nationalen Normen hergestellt und können entsprechend dimensioniert werden – einschließlich ASTM B231, TS IEC 1089, DIN 48201, BS 215 und der spanischen Norm UNE 21.018.

Ebenfalls zur Familie der Freileitungen gehören die Antennenbündelkabel (ABC-Kabel). Diese Niederspannungs- und Mittelspannungskabel sind mit einer Isolierung ummantelt, wobei die Mittelspannungsvarianten auch einen Außenmantel haben. Sie schichten und verdrillen mehrere isolierte Einzeladern miteinander – Mittelspannungs-ABC-Kabel haben in der Regel auch eine Stahldrahtunterstützung, die durch die Mitte verläuft, z. B. für Straßenbeleuchtungen und sekundäre Mast-zu-Mast-Servicekabel. Sie werden auch häufig in temporären Stromversorgungsanlagen im Bauwesen eingesetzt. Die Isolierung bietet eine Schutzbarriere im Falle von Funken oder Kurzschlüssen. 

Unsere ABC-Antennenbündelkabel sind in Spezifikationen erhältlich, die verschiedene nationale Normen erfüllen, darunter die britische Norm BS7870, die französische Norm NF C33 209, die australische Norm AS/NZS 3560 Teil 1, die internationale IEC-Norm IEC 60502-1, die TNB-Spezifikation und HD 626 S1.

Wenn Sie Unterstützung bei der Spezifikation und Fragen zur Eignung für Ihr Projekt oder Beratung zur Kabeldimensionierung benötigen, wenden Sie sich bitte an unser technisches Team.