Zug- und Dehnungsmessung für Kabelisolationsmaterialien
Zug- und Dehnungsprüfungen an Kabeln werden zur Bestimmung der mechanischen Eigenschaften von Isolier- und Mantelwerkstoffen eingesetzt.
BS EN 60811-501 legt die Prüfverfahren für Kabel fest, die für vernetzte und wärmehärtende Isolier- und Mantelwerkstoffe verwendet werden.
Die Zugfestigkeit eines Werkstoffs ist die Kraft, die erforderlich ist, um den Werkstoff bis zum Bruch zu ziehen. Die Dehnung ist ein Maß für die Länge, die der Werkstoff gedehnt werden kann, bevor er reißt.
Um die Eigenschaften verschiedener Werkstoffe angemessen vergleichen zu können, müssen Standardmethoden zur Vorbereitung von Kabelproben verwendet werden. Kabelproben für Zug- und Dehnungsprüfungen werden vorbereitet, indem die Leiter und alle Bänder entfernt werden, wobei die Größe und Form des Kabels bestimmt, ob es sich um einen röhrenförmige oder einen glatten, hantelförmigen Prüfkörper handelt. Die Probe wird dann vor der Prüfung drei Stunden lang bei einer Temperatur von 23 °C +/-5 °C konditioniert.
Die zu prüfende Kabelprobe wird in der Mitte mit zwei Markierungen im Abstand von 20 mm bei größeren Kabeln und 10 mm bei kleineren Kabeln markiert. Die Querschnittsflächen der Kabel werden für die Proben berechnet, so dass die Kraft, die erforderlich ist, um die Probe bis zum Bruch zu ziehen, ausgedrückt werden kann als Kraft x Querschnittsfläche (N/mm2). Der Abstand zwischen den Markierungen auf dem Kabel bestimmt die Dehnung bis zum Bruch, ausgedrückt in Prozent (%).
Die Prüfung der Kabelzugfestigkeit und der Kabeldehnung wird an Werkstoffen im Herstellungszustand durchgeführt, aber auch für diese Werkstoffarten ist eine anschließende Prüfung nach beschleunigter Alterung erforderlich. Die Ergebnisse nach der Alterung geben Aufschluss darüber, wie sich die Alterung auf die mechanischen Eigenschaften der Werkstoffe auswirkt.
Für Werkstoffe, die für die Isolierung und Ummantelung von Elektrokabeln verwendet werden, gibt es festgelegte Anforderungen an die Mindestdehnung und -zugfestigkeit sowie an die Veränderungen nach Alterung, die in den entsprechenden Werkstoffnormen aufgeführt sind.
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