Prüfung der Ozonbeständigkeit von Kabeln
Die Ozonprüfung für Kabel ist eine Prüfung zur Bestimmung der Beständigkeit eines Gummis oder Elastomers gegen die Zersetzung durch Ozon. Die Prüfmethode nach IEC 60811-403 erfordert eine Ozonprüfkammer, die in der Lage ist, eine kontrollierte Menge Ozon zu erzeugen, eine Vorrichtung zur Zirkulation ozonisierter Luft unter kontrollierten Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen und eine Vorrichtung zur Bestimmung der Ozonkonzentration.
Die Ozonbeständigkeitsprüfung für Kabel gilt in der Regel für vernetzte Werkstoffe. Die Prüfungen sind frühestens 16 Stunden nach dem Extrudieren oder Vernetzen der Isolier- oder Mantelstoffe durchzuführen. Die Proben müssen vor der Ozoneinwirkung konditioniert werden. Die isolierten Adern werden um einen Dorn aus Messing, Aluminium oder entsprechend behandeltem Holz gebogen, dessen Durchmesser der nachstehenden Tabelle entspricht.
| Außendurchmesser der isolierten Ader (mm) | Dorndurchmesser (als Vielfaches des Außendurchmessers der Ader) |
|---|---|
| D ≤ 12,5 | 4 ±0,1 |
| 12,5 < D ≤ 20 | 5 ±0,1 |
| 20 < D ≤ 30 | 6 ±0,1 |
| 30 < D ≤ 45 | 8 ±0,1 |
| 45 < D | 10 ±0,1 |
Die gebogenen Prüfkörper sind vor der Prüfung ohne weitere Behandlung 30 bis 45 Minuten bei Raumtemperatur an der Luft zu lagern. Die Kabelummantelungen sind in Form von Hantelstücken vorzubereiten und mindestens 16 Stunden bei (23 ± 5) °C in einem Exsikkator zu lagern.
Die konditionierten Prüfkörper werden dann in die Mitte der Ozonprüfkammer, die mit einem sogenannten Prüfhahn ausgestattet ist, gelegt; die Prüfkörper müssen mindestens 20 mm voneinander entfernt sein. Die Prüfkörper sind auf einer Temperatur von (25 ± 2) °C zu halten, sofern in der Kabelnorm nichts anderes festgelegt ist, und einem zirkulierenden Strom trockener Luft mit der erforderlichen Ozonkonzentration auszusetzen. Die Ozonkonzentration und die Expositionsdauer müssen den Angaben in der entsprechenden Kabelnorm entsprechen. Die Luft mit der vorgeschriebenen Ozonkonzentration muss einen Durchsatz zwischen 280 l/h und 560 l/h haben, und der Luftdruck muss geringfügig über dem atmosphärischen Druck gehalten werden.
Nach der angegebenen Prüfdauer werden die Prüfkörper aus der Prüfkammer entnommen und mit normalem oder korrigiertem Sehvermögen ohne Vergrößerung geprüft. Sie müssen frei von Rissen sein, und die Ozonkonzentration wird direkt mit einem Ozonmessgerät gemessen. Die erforderliche Ozonkonzentration ist in der entsprechenden Kabelnorm angegeben.
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