Biegeprüfung

Ziel dieser Prüfung ist es, die Robustheit eines Netzkabels an der Eintrittsstelle in ein elektrisches Gerät zu bestätigen. Die Stelle, an der das Kabel eingeführt wird, ist häufig ein Schwachpunkt, da das Kabel an dieser Stelle übermäßig gebogen und gegen die harten Kanten des Geräts geknickt wird. (Bitte beachten: Bei Geräten mit einziehbarem Netzkabel ist eine Biegeprüfung nicht erforderlich).

Die Prüfungen und die verwendeten Geräte entsprechen den folgenden Normen: IEC 60227-2 Abschnitt 5.6.3.2, IEC 60227-2 Abschnitt 3.2 und IEC 60335-1 Abschnitt 25.14.

Bei der Biegeprüfung wird ein Kabel von geeigneter Länge in die Vorrichtung eingespannt und mit einem Gewicht von 0,5 kg belastet. Ein Strom von etwa 0,1 A fließt durch die Kabel.

Die Probe wird dann in einer Richtung senkrecht zur Ebene der Leiterachsen hin und her gebogen, wobei die beiden Extrempositionen einen Winkel von 90° beiderseits der Senkrechten bilden. Die Biegung ist eine Bewegung um 180°, und die Biegegeschwindigkeit beträgt 60 pro Minute für 60000 Zyklen, d. h. 120000 Einzelhübe.

Während dieser Zeit darf es zu keiner Unterbrechung der Stromversorgung kommen; das Gerät zeigt eine solche Unterbrechung automatisch an.

Am Ende der Prüfung wird das Kabel einer weiteren Prüfung mit einer Spannung von 1,5 kV gemäß IEC 60227-2 Abschnitt 2.2 unterzogen, die zwischen den Leitern und dem Wasser, in das das Kabel eingetaucht ist, angelegt wird.