Gasemissionsprüfung für Kabel

Die Gasemissionsprüfung, die formell als Prüfung der freigesetzten Gase bekannt ist, muss die Anforderungen der IEC 60754 (früher BS EN 50267-2) erfüllen. Die Prüfung besteht aus zwei Teilen: der Bestimmung des Gehalts an Halogensäuregas und der Bestimmung des Säuregehalts durch pH-Messung.

Gasemissionsprüfung für Kabel durchgeführt im The Cable Lab

GASEMISSIONSPRÜFUNG: BESTIMMUNG DES GEHALTS AN HALOGENSÄUREGAS – BS EN 60754-1

Die Prüfung dient der Bestimmung der Menge an Halogensäuregasen, die bei der Verbrennung von Kabelisolierungs- und Kabelmantelwerkstoffen entstehen. Die Prüfung ist sowohl für Elektrokabel als auch für Glasfaserkabel anwendbar. 

Es werden Proben der Polymerisolierung oder des Mantels vorbereitet – für die Prüfung werden ca. 750 mg Werkstoff benötigt, der dann in kleinere Stücke geschnitten wird. Diese werden dann bei einer Temperatur von 23 oC und einer Luftfeuchtigkeit von 50 % über einen Zeitraum von 16 Stunden konditioniert. 

Die Prüfmethode zur Bestimmung des Halogensäuregasgehalts sieht vor, dass die Kabelprobe nach der Konditionierungsphase in ein Quarzglasrohr in der Mitte eines Rohrofens gelegt wird. Sie wird unter einem konstanten Strom von 20 ml/mm2/h trockener Luft auf eine Temperatur von 800 oC erhitzt und 20 Minuten lang auf dieser Temperatur gehalten. Die von den erhitzten Proben freigesetzten Gase werden in einer Natriumhydroxidlösung in Spritzflaschen absorbiert. Eine Basisprüfung wird ebenfalls durchgeführt, ohne Kabelprobe im Rohrofen. 

BESTIMMUNG DES SÄUREGEHALTS DURCH PH-MESSUNG – BS EN 60754-2

Im zweiten Teil der Gasemissionsprüfung wird der Säuregehalt der Gase auf der Grundlage des pH-Werts gemessen und aufgezeichnet, wie in der Norm IEC 60754 festgelegt. Zur Bestimmung der Korrosivität der Gase wird eine wässrige Lösung verwendet, die aus den bei der Verbrennung entstehenden Gasen gewonnen wird.

Für die Prüfung wird 1 g (mit einer Toleranz von +/- 0,005 g) Isolierwerkstoff in einen Verbrennungsbehälter in einem Rohrofen gegeben, der dann 30 Minuten lang auf 935 oC erhitzt wird.

Bei der Erhitzung des Werkstoffs werden Gase freigesetzt, die in einer Auffanglösung absorbiert werden. Nach der 30-minütigen Prüfdauer wird die Auffanglösung auf ein Volumen von 1 Liter aufgefüllt, woraufhin der pH-Wert und die Leitfähigkeit der Lösung gemessen und aufgezeichnet werden können.

Raucharme, halogenfreie Kabel sind definiert als Kabel mit einem pH-Wert von mindestens 4,3 und einer Leitfähigkeit von höchstens 10 µS/mm.

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