Durchgangsprüfung für Kabel mit Graphit-Obermantel

Bei der Obermanteldurchgangsprüfung wird die letzte Außenschicht von graphitbeschichteten Mittelspannungskabeln auf Defekte wie Löcher, Brüche oder winzige Unterbrechungen in der Länge oder Breite des Mantels geprüft. Solche Defekte sind in der Regel zu klein, um bei einer Sichtprüfung erkannt zu werden. 

Die Graphitbeschichtung auf Mittelspannungskabeln wird als Elektrode verwendet, um den Kabelmantel mit der Erde zu verbinden. Sie wird hauptsächlich von Network Rail für ihre gleisseitigen NR/PS/ELP/00008 19/33-kV- und 24/45-kV-Kabel verwendet.

Für die Durchgangsprüfung des Obermantels wird ein Kabel vorbereitet, indem ein 30 cm langes Stück an einem Ende markiert und dann etwa 5-10 cm der Graphitbeschichtung mit Schmirgelleinen oder Schleifpapier entfernt wird. Die verbleibenden 20-25 cm des Obermantels werden entfernt, um den Kupferdrahtschirm freizulegen. Wenn möglich, wird ein Stück quellfähiges Klebeband als zusätzliche Schicht belassen, um Lichtbögen zu verhindern. 

Der Kupferdrahtschirm wird so gruppiert, dass das Mittelspannungs-Isolationswiderstandsmessgerät (VLF-Kabelprüfung) an den Enden befestigt werden kann, und eine Kupferfederklammer wird um den Obermantel in einem Abstand von etwa 30 cm vom Erdungsabschnitt angebracht. Am gegenüberliegenden Ende des Kabels werden 20 cm abgemessen und markiert. Dann werden ca. 5-10 cm der Graphitummantelung und die restlichen 10-15 cm des Obermantels entfernt und die Kupferdrahtlitzen auseinandergespreizt.